Yoga darf anders werden!!
- Ich sein Nadja Haase

- 5. Okt.
- 4 Min. Lesezeit

Unsere Gesellschaft hat den wahren Ursprung des Yogas verloren oder hat sie ihn vielleicht niemals richtig verstanden?
Über 10 Jahre habe ich Yogalehrer ausgebildet. Viele waren vorerst verwundert, manchmal auch irritiert.
Ein sehr häufiger Satz, der mir entgegengebracht wurde:
„Welches Yoga ist das? Ich kenne Yoga anders.“
In den ersten Jahren haben mich diese Aussagen hin und wieder sehr verunsichert und ich hatte oft kurzzeitig den Gedanken: Muss ich es auch so machen wie alle anderen? Aber genauso schnell wie der Gedanke aufkam, war er auch wieder weg!
Nein, genau das wollte ich nicht!
Mir war von Anfang an wichtig, den wahren Ursprung des Yogas zu vermitteln bzw. einen Raum dafür zu eröffnen, sodass jeder frei entscheiden kann, was er wirklich auf seinem Weg mitnehmen möchte.
Denn ein weiterer Moment der Verwunderung trat bei meinen Schülern immer dann auf, wenn sie hörten: „Du musst nicht alles können! Du darfst alles probieren, was aber nicht heißt, dass Du es können musst.“
Wirklich?
Ja, wirklich!
Yoga ist nicht dafür gemacht, wie eine programmierte Maschine zu funktionieren, sondern dafür,
zu fühlen. Und das ohne Kompromisse. Hand aufs Herz!
Hast Du Yoga so kennengelernt?
Ich glaube, die wenigsten von uns.
Leistung, Perfektion & Druck überwiegen.
Das darf doch nicht sein!
Wie kann es sein, dass eine Philosophie, die uns eigentlich eine Tür zu unserem wahren Selbst ebnen und uns die Chance geben will, unserer inneren Stimme zu lauschen, eine völlig neue Form annimmt?
Und plötzlich zu einem Gegner für viele wird.
Wie oft musste ich diese Worte hören:
„Yoga ist nichts für mich.“
„Ich bin einfach nicht dafür gemacht.“
„Ich bin so ungelenkig.“
„Ich muss wohl erst noch etwas üben.“
All diese Worte machen so deutlich, was in unserem System schief läuft und von vielen auch noch als normal angesehen wird.
Ich finde es nicht normal, dass wir
funktionieren müssen
gefallen müssen
alles perfekt machen wollen
uns vergleichen
uns selbst unter Druck setzen
alle gleich sein wollen
endlich in einer Welt ankommen, wo Akzeptanz, Andersein, Leichtigkeit und Selbstbestimmung unsere stetigen Wegbegleiter sind. Privat, beruflich, beim Hobby und natürlich beim Yoga!
Gerne möchte ich noch kurz die IchSein-Yoga-Vision mit Dir teilen.
Nach über 10 Jahren habe ich mich gegen das Ausbilden von Yogalehrern entschieden.
Bzw. es in eine völlig neue Form gebracht.
Warum?
Es gab mehrere Gründe, aber ein ganz besonders entscheidender Grund war, dass ich in meinen Ausbildungsklassen viele Schüler begleitet habe, die große Selbstzweifel hatten und zum Teil, die Ausbildung nie beendet haben.
Einfach weil das Vertrauen gefehlt hat, loszugehen und stolz auf das zu sein, was man ist und mitbringt.
Die Vergleiche und Selbstzweifel waren einfach größer.
Das war etwas, was ich nie wollte.
Meine Vision war, mit Yoga zu stärken und sichtbar zu machen, wie großartig jeder Einzelne ist und dass es unser größtes Geschenk ist, verschieden zu sein.
Gleichzeitig wurde so deutlich, dass Yoga allein uns nicht heilt. All unsere tiefen Wunden, können durch Yoga allein nicht bearbeitet werden.
Dafür braucht es mehr!
Da Ich aber all die 10 Jahre unter den Richtlinien der Yogaverbände und der zentralen Prüfstelle für Prävention ausgebildet habe, war das MEHR nicht so leicht! Denn das Verrückte in den Yoga-Ausbildungsleitlinien ist, so etwas wie Coaching nicht vorgesehen.
Und da ich als Ausbilderin nur wenig Spielraum habe, das Konzept individuell anzupassen, war es der Moment, meinen Weg zu überdenken.
Zusätzlich hat mich meine Krebserkrankung 2023 liebevoll eingeladen.
Für mich war relativ schnell klar, es dürfen neue Wege entstehen.
ch sehe jeden einzelnen Schüler als großes Geschenk und mich als Wegbegleiter in der Verantwortung, ein Stück dazu beizutragen. das Ich-Sein eines jeden Einzelnen zu stärken und nicht instabiler zu machen.
Leider habe ich dies im Kontext mit Yoga immer wieder erleben müssen.
Um Selbstzweifel & Instabilitäten besser
auffangen zu können, habe ich mich für ein völlig neues Konzept entschieden. Ein Konzept, das ganz viel Raum zum Entfalten und authentischen Sein hat.
Yoga I Coaching & Human Design.
Drei Elemente, die ganz viel Magie mit sich bringen, um sich selbst wirklich näherzukommen und vor allem alles das, was zu einem gehört, auch zu akzeptieren. Wann genau dürfen wir das im Yoga erleben?
Leider viel zu selten.
Mir ist an dieser Stelle wichtig zu sagen, dass ich damit Yoga nicht pauschalisiere, aber das Bild, das wir bekommen, ist oft ein anderes.
Ein Bild, das unser Selbstwertgefühl zerstört und uns eher dazu bringt, zu behaupten, Yoga sei nichts für mich.
Selbst ich habe viele Jahre keine Freude mehr daran gehabt, selbst in Yogaklassen zu gehen, weil ich diese Energie voller Optimierung, Druck und Vergleiche nicht ertragen konnte.
Ich hatte wirklich Momente, in denen ich vorzeitig den Raum verlassen musste, weil es mich so viel Kraft gekostet hat.
Und an dieser Stelle möchte ich betonen, dass diese Energie nicht immer durch den Lehrer entstand, sondern aus der Gruppe. Und ich glaube, der größte Grund dafür ist einfach das Yoga falsch verstanden und gelebt wird.
Und ich kann mich an dieser Stelle nur wiederholen!
Yoga muss anders werden!
Nicht bald, sondern jetzt!
Wenn wir z.B. auf die Zahlen von schweren Depressionen blicken, die seit der Corona-Pandemie so hoch wie noch nie sind.
Zeigen deutlich, wie sehr wir Menschen Tools brauchen, die uns durch schwere Zeiten tragen.
Die Tools dürfen aber nicht auf Druck, Optimierung und wettkampfähnlichen Gefühlen basieren, sondern müssen aus Leichtigkeit bestehen.
Mir hat diese Leichtigkeit in den letzten Jahren sehr gefehlt und manchmal war es wie ein Marathonlauf, all den lieben Seelen da draußen das Gegenteil aufzuzeigen.
JA! Yoga kann anders sein.
Weg von dem gesellschaftlichen Bild hin zum wahren Ursprung!
All diese Erfahrungen waren meine größte Motivation, neue Wege zu eröffnen.
Neue Wege für anderes Yoga!
Yoga, was wirklich berührt und dazu beiträgt, etwas nachhaltig zu verändern.

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